In Vorarlberg fehlen laut einer aktuellen Umfrage rund 600 Fachkräfte. „Social Media und die damit verbunden Maßnahmen werden diesen Mangel nicht beseitigen – sie helfen jedoch ein authentisches Bild eines Unternehmens wieder zu geben. Was über einen Arbeitgeber im Netz zu finden ist, wird für Jobsuchende in Zukunft immer wichtiger“, erklärte Sebastian Manhart, Geschäftsführer der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie (V.E.M.) beim Netzdialog Vorarlberg.
Rund 140 Interessierte waren bei der zweiten Auflage dieses Events im Sparkassensaal in Dornbirn dabei. In einem Impulsvortrag gab Carolin Horn von der Arbeitgeber-Bewertungsplattform kununu.com einen Überblick über die Möglichkeiten der Personalsuche im Internet. „Online Recruiting mit Hilfe von Social Media stellt gerade für KMU eine große Chance dar. Hier können die Verantwortlichen rasch reagieren, die Wege sind kurz und Entscheidungen werden schnell getroffen“, meinte Carolin Horn. Dabei stellte sie auch klar, dass es nicht reicht, schnell mal eine Facebook-Seite zu installieren. „Ohne Strategie ist jede Bemühung zum Scheitern verurteilt. Hinter einer authentischen und transparenten Firmendarstellung stecken viel Schweiß und gute Inhalte“, erklärte die Personalexpertin.
Ignorieren, beobachten, aktiv werden
Noch deutlicher machte die von Stefan Hagen moderierte Diskussion, in welche Richtung sich die Personalgewinnung entwickelt. „Das klassische Stelleninserat in Zeitungen verliert deutlich an Bedeutung. Der Stellenmarkt verlagert sich mehr und mehr ins Internet. Jobportale, Foren oder Social Media Plattformen wie Xing oder Facebook gewinnen an Bedeutung – hier ist der Erfolg einer Recruitingkampange sehr einfach messbar“, erklärte Gerhard Köhle, verantwortlich für die Entwicklung von digitalen Jobportalen bei IMtech.
„Wird schon nichts passieren – diese Einstellung höre ich noch sehr oft. Das kann aber sehr teuer werden, nämlich dann, wenn im Netz plötzlich Dinge über einen Betrieb stehen, die alles andere als positiv sind“, so Carolin Horn in der Diskussion. Für V.E.M. Geschäftsführer Sebastian Manhart haben Vorarlberger Betriebe bei der Personalsuche im Internet noch Aufholbedarf. „Es gibt so viele positive und erfolgreiche Beispiele im Land. Schade, dass nur wenige potentielle Bewerber davon erfahren. Schon eine regelmäßig betreute Firmen-Facebookseite könnte bereits einiges bewirken. Es haben erst wenige Betriebe diese Chance erkannt“, so Sebastian Manhart am Ende der Diskussion.
Netzdialog Vorarlberg geht weiter
Für die Veranstalter Christof Flachsmann, Albert Brandstätter und Thomas Gabriel ist klar, dass die Netzdialog-Reihe weiter geht. „Der heutige Abend zeigte sehr gut, dass dieses Format ankommt. Wir werden uns deshalb ins Zeug legen, um auch beim nächsten Mal wieder hochkarätige Expertinnen und Experten nach Dornbirn zu holen“, so Thomas Gabriel abschließend.