Die Personabteilung von McDonalds Deutschland hat uns soeben mitgeteilt, dass Julia Reiser heute nicht als Referentin am Netzdialog #2 teilnehmen kann. Wir bedauern diese kurzfristige Absage. Wir schicken gute Genesungswünsche nach München!
Absage von Julia Reiser – McDonalds
Drei Fragen an Sebastian Manhart
Sebastian Manhart wird beim Netzdialog Vorarlberg #2 neben den Referentinnen Julia Reiser und Carolin Horn an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Der Geschäftsführer der Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie und engagierte Blogger hat uns im Vorfeld ebenfalls spannende Antworten auf unsere Fragen und seine Erwartungen an den Netzdialog #2 geschildert:
Vom Um- zum Bewerben oder welche Auswirkungen hat Ihrer Meinung nach eine zunehmende digitale Vernetzung auf das Recruiting?
Was sich nicht ändern wird ist die Bedeutung des persönlichen Eindrucks bzw. der persönlichen Gesprächs. Was sich allerdings vor allem aus Bewerbersicht geändert hat und sich sicherlich auch noch weiter ändern wird, ist die Informationsbeschaffung. Bewerber können gezielter auswählen und sich besser über mögliche Arbeitgeber informieren. Allerdings wird sicherlich auch vorausgesetzt, dass Bewerber dann auch entsprechend informiert sind. Unternehmen müssen zukünftig sicherlich mit noch mehr Aufwand nach den passenden Mitarbeitern suchen, es gilt jede Menge zusätzliche Informationen auf verschiedensten Kanälen bereitzustellen.
Wer profitiert, wer verliert von diesen neuen Möglichkeiten – die Unternehmen oder die Jobsuchenden?
Letztlich werden sowohl Unternehmen als auch Jobsuchende profitieren. Im Kern geht es ja darum, dass sich die beiden richtigen Partner finden, die dann längerfristig zusammenarbeiten. Umso besser man sich gegenseitig kennt umso einfacher ist dieses Matching.
Welche besonderen Online-Maßnahmen setzen Sie in ihrem Unternehmen / Organisation, damit die richtigen Bewerber/innen zu ihnen finden?
Kern unserer Arbeit ist die Imagepflege sämtlicher technischer Karrieremöglichkeiten, wobei der Fokus auf Lehre und HTL liegt – quasi eine Art Employer Branding für eine Branche. Als Branchenvereinigung rekrutiert die V.E.M. (Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie) nicht selbst und auch nicht für ihre Mitglieder. Wir versuchen aber, unseren Mitgliedsunternehmen Plattformen zu bieten, die sie bei ihrer Fachkräfte- und Lehrlingssuche unterstützen. Knotenpunkt ist dabei unsere Website, auf der einige Social media Kanäle zusammenlaufen: Facebook im Hinblick auf Lehrlinge, Twitter für den universitären Bereich. Dazu gibt es einen Blog, in dem Lehrlinge über ihren Alltag berichten. Daneben gab es eine native News-App für iPhone, auf die wir aber zugunsten einer mobilen Version unserer Website verzichtet haben.
Zusatzfrage: Was erwarten Sie sich vom Netzdialog Vorarlberg #2?
Ich erhoffe mir auch für Leute, die sich bereits intensiv mit dem Thema beschäftigen, zusätzliche Perspektiven und Impulse und freue mich auf einen interessanten Austausch.
Drei Fragen an Carolin Horn
Carolin Horn lebt und arbeitet in Wien. Bei der Bewertungsplattform kununu.com verantwortet sie die strategische Weiterentwicklung des Unternehmens. Beim Netzdialog #2 wird sie unter anderem eine vielzahl an Best Practice Beispielen vorstellen. Wir haben Carolin Horn drei Fragen gestellt:
Vom Be- zum Umwerben oder welche Auswirkungen hat ihrer Meinung nach eine zunehmende digitale Vernetzung auf das Recruiting?
Der Kampf am Arbeitsmarkt um begehrte Talente trägt zu einem neuen Selbstbewusstsein der Bewerber bei. Mussten einst Jobinteressierte vor potentiellen Arbeitgebern ihre Vorzüge perfekt präsentieren, sind mittlerweile die Unternehmen gefordert, neue Kandidaten als Mitarbeiter zu gewinnen. Hinzu kommt, dass Bewerber von Heute ihr Leben nicht dem Arbeitsplatz anpassen, sondern Arbeitsumstände erwarten, die sich an die individuellen Lebensumstände anpassen. Das hat eine neue Transparenz zur Folge, denn natürlich erwarten Bewerber Informationen dazu optimalerweise noch vor der eingereichten Bewerbung.
Wer profitiert, wer verliert von diesen neuen Möglichkeiten – die Unternehmen oder die Jobsuchenden?
Social Media bietet Chancen und nutzen für Arbeitgeber, als auch Bewerber – eine korrekte Anwendung ist jedoch erforderlich. Zeitgemäßes Personalmarketing und –recruiting zeichnet sich durch vernetztes, direktes Interagieren mit der Zielgruppe aus. Personalmanager, die auch in der Zukunft erfolgreich agieren möchten, müssen sich dort aufhalten, wo sie ihre Kandidaten treffen: in sozialen Netzwerken. Nur wer die Sprache und die Tools der Digital Natives kennt, kann diese für eine Mitarbeit im Unternehmen gewinnen und dieses High Potential nutzen. Auf der Strecke bleiben Unternehmen bzw. Personen, die sich den neuen digitalen Möglichkeiten verschließen (teils branchenbezogen im Hinblick auf IT-Anwendung).
Welche besonderen Online-Maßnahmen setzen sie in ihrem Unternehmen ein, damit die richtigen Bewerber/innen zu ihnen finden?
Kununu als Arbeitgeber: Wir zeigen Präsenz und machen auf uns aufmerksam durch Arbeitgeber-Portrait, Blog, Beiträge auf FB und Twitter sowie durch Berichterstattung zu unserem Unternehmen.
Generell: Ansprache von Usern = auch Bewerber erzielen wir durch SEO, Google Suchmaschinenmarketing, Medienarbeit, virales Marketing, Besuch von Absolventenmessen, Vortragstätigkeit auf Universitäten, Vernetzung mit Opinion Leader, aber auch durch unsere Kunden, die Unternehmen selbst, die ihren MA kununu zur Nutzung empfehlen (Bewertungsaufruf).
Vortrag von Julia Reiser, McDonald’s Deutschland
McDonald’s Deutschland ist der größte amerikanische Arbeitgeber in Deutschland. Rund 62.000 Menschen arbeiten für das Unternehmen. Insgesamt erwirtschaftete die Fastfood-Kette im Jahr 2010 einen Umsatz von gut drei Milliarden Euro. Ein zentraler Erfolgsfaktor sind die Mitarbeiter/innen. Entsprechende Entwicklungsprogramme finden sich in allen Bereichen – vom Restaurantangestellten bis hin zum Top-Management. Bei sämtlichen Maßnahmen sind die amerikanischen Wurzeln des Konzerns deutlich zu erkennen. „Hier zählt deine Leistung, wo du herkommst, ist egal“ lautete der Slogan einer Mitarbeiterkampagne. Ein hohes Maß an Zielorientierung und Eigenverantwortung sind Fähigkeiten, die im Konzern gut ankommen.
Julia Reiser, Specialist HR Development bei McDonald’s Deutschland, berichtet beim Netzdialog #2 am 6. Oktober 2011 über ihre Erfahrungen beim Weltkonzern. In ihrer Keynote „Employer Branding goes online – McDonald’s zeigt wie“ gibt die 30-jährige Münchnerin einen kompakten Einblick über die Chancen und Herausforderungen rund um das Thema Personal: Wie das Unternehmen das Internet für die Personalgewinnung nutzt, wie der Konzern talentierte Mitarbeiter/innen fördert und mit negativer Stimmung umgeht.
Sebastian Manhart (V.E.M.) mit am Podium
Es gibt sie auch in Vorarlberg, die Beispiele, die zeigen, in welche Richtung sich die Personalsuche entwickelt. Dazu zählt auf alle Fälle die Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie (V.E.M.). Die Fachgruppe versteht sich nicht nur als Interessenvertretung. Mithilfe der Social Media Kanäle versucht die Fachgruppe, schon frühzeitig auf die Jobmöglichen in diesem Bereich aufmerksam zu machen. Bloggende Lehrlinge, die Einblick über ihren Alltag liefern oder eine dynamische Facebook-Community, die Neuigkeiten aus ihren Firmen berichtet sind nur einige Beispiele dafür.
Für V.E.M. Geschäftsführer, Sebastian Manhart, geht kein Weg daran vorbei, sich mit diesem Thema intensiv auseinander zu setzten. „Was sich nicht ändern wird, ist die Bedeutung des persönlichen Eindrucks bzw. des persönlichen Gesprächs. Was sich allerdings vor allem aus Bewerbersicht geändert hat und sich sicherlich auch noch weiter ändern wird, ist die Informationsbeschaffung. Bewerber können gezielter auswählen und sich besser über mögliche Arbeitgeber informieren“, so Manhart.
Auch abseits seines „Brotberufs“ beschäftigt sich der ausgebildete Jurist und HSG-Abgänger sehr intensiv mit dem Thema Personal und Recruiting. Auf seinem privaten Blog talenthunting.posterous.com finden sich interessante Hintergrundinfos zu diesen Themen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Vorarlberg.
Bei der Podiumsdiskussion des Netzdialog #2 wird Sebastian Manhart praktische Einblicke geben, wie die V.E.M. die verschiedenen Social Media-Tools bei der Fachkräfte- und Lehrlingssuche in Vorarlberg einsetzt.